Die Polio Regionalgruppe Erzgebirge erfährt alles über die Geheimnisse der St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz

Liebe Mitglieder der Polio Regionalgruppe 15 Erzgebirge,

wir haben uns auf ein ganz besonderes Abenteuer begeben und die St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz auf eine Weise erlebt, wie sie nur Wenigen vergönnt ist! Diese imposante Hallenkirche, ein weithin sichtbares Wahrzeichen unserer Heimatstadt, birgt nicht nur unglaubliche Geschichte und Kunst, sondern auch faszinierende Geheimnisse. Und wir durften einige davon lüften!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Unsere besondere Führung, zu nicht üblicher Besucherzeit, wurde von der Kirchenpädagogin Frau Andrea Thiele geleitet. Sie nahm uns mit auf eine Reise durch die Jahrhunderte und gewährte uns einen einzigartigen Einblick in das sogenannte „Altar wandeln“.
Stellen Euch vor: Die sieben Altäre der St. Annenkirche, die sonst nur am 6. Januar und am Karfreitag ihre verborgenen Bilder offenbaren, wurden eigens für uns aufgeklappt! Dabei kamen Kunstwerke zum Vorschein, die normalerweise im Verborgenen liegen. Es war ein atemberaubender Anblick und eine unvergessliche Erfahrung, die uns alle tief beeindruckt hat.

Besonders stolz sind wir auf unsere Gruppenmitglied Gerda Wittig aus Annaberg. Sie hat diese großartige Veranstaltung für uns organisiert! Gerda ist selbst eine engagierte Ehrenamtlerin der Kirche und hält fast jeden Samstag spannende Vorträge bei Führungen für interessierte Besucher dieser außerordentlich schönen Hallenkirche. Ein herzliches Dankeschön an Gerda für ihr Engagement und dafür, dass sie uns diesen unvergesslichen Tag ermöglicht hat!

Ein Juwel der Spätgotik: Die St. Annenkirche

Die St. Annenkirche ist nicht nur für Annaberg-Buchholz, sondern für ganz Sachsen von immenser Bedeutung. Ursprünglich ab 1499 als katholisches Gotteshaus errichtet, wurde sie 1539 evangelisch-lutherisch. Mit ihren beeindruckenden Maßen von 65 Metern Länge, 40 Metern Breite und einer Innenraumhöhe von 28 Metern ist sie die größte reine Hallenkirche der Spätgotik in Sachsen. Der Turm ragt sogar 78 Meter in den Himmel!

Kunsthistorisch ist die St. Annenkirche ein herausragendes Beispiel der Spätgotik, die hier an der Schwelle zur Renaissance steht. Während die ältere Gotik oft streng nach oben strebte, finden sich hier fantasievolle, verschlungene Bauformen und Gewölbevarianten. Gleichzeitig zeigen sich in der Bauplastik und den Altarwerken bereits sehr frühe Formen der italienischen Renaissance, die auf die Antike zurückgreifen. Die St. Annenkirche gilt als die am weitesten ausgereifte Vertreterin einer Reihe von Sakralbauten, die Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts im obersächsischen Raum entstanden sind – eine Zeit, in der reiche Silberausbeute eine starke Bautätigkeit im Erzgebirge antrieb. Ihre Bauformen spiegeln sich unter anderem im Freiberger Dom und anderen bedeutenden Kirchen der Region wider. Dank einer mehr als 20 Jahre dauernden Sanierung ab 1978 erstrahlt die Kirche im Inneren heute wieder nahezu im Originalzustand des 16. Jahrhunderts.

Versteckte Details und Barrierefreiheit

Bei unserer Führung haben wir nicht nur die offensichtliche Pracht bewundert, sondern auch spannende Details entdeckt. Wissen Sie zum Beispiel, dass es in der Kirche einen männlichen Engel mit einer goldenen Kugel gibt, der kegelt? Kegeln galt im Mittelalter als Glücksspiel – ein faszinierendes Detail!

Ein weiteres Highlight ist der Pflocksche Altar, geschaffen von einem Maler aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren. Dieser Altar aus dem Jahr 1521, der für einen lokalen Silberbergwerksbesitzer angefertigt wurde, ist ein wichtiges Werk an der Schwelle zur Renaissance und zeigt unter anderem die “Dormitio Mariae” (Tod Mariens). Er wurde aufwendig restauriert und in seiner ursprünglichen Farbigkeit wiederhergestellt.

Für uns als Regionalgruppe ist es besonders erfreulich zu wissen, dass die St. Annenkirche sehr zugänglich ist: Sie verfügt über einen zu 95% barrierefreien Eingang und eine behindertengerechte Toilette. Der Eintritt ist zudem sehr moderat, und Begleitpersonen zahlen nichts – was die Teilnahme für alle erleichtert.

Es war ein wunderbarer Tag, der uns gezeigt hat, wie bereichernd gemeinsame Erlebnisse sein können. Auch im fortgeschrittenen Alter gibt es so viel zu entdecken und zu genießen! Solche Ausflüge stärken nicht nur unsere Gemeinschaft, sondern bieten auch die Möglichkeit, Neues zu lernen und Freude miteinander zu teilen. Wir freuen uns schon auf die nächste Veranstaltung und hoffen, Euch alle wieder dabei zu haben!

Euer ORGA-Team der Polio Regionalgruppe 15 aus dem Erzgebirge


Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Captcha
captcha
Reload

Nach oben scrollen
Skip to content